Es sind schon besondere Zeiten, in denen wir leben.
Die letzten Tage kamen mir vor, als wäre ich Teil eines Roland Emmerich Films, ohne vorher eingewilligt zu haben. Es ist surreal, obwohl nie eine Situation so real und global war.
Die Welt hat Fieber.
Und Corona hat wichtige Erkenntnisse mitgebracht.
In meiner Arbeit geht es viel um Perspektivwechsel.
Neue Sichtweisen kennenzulernen, erleichtert uns.
Es gibt keine absolute Wahrheit, sondern viele Wahrheiten.
Alles eine Frage des Standpunktes.
Aber bevor ich loslege:
Ich weiß, dass diese Zeiten für viele Menschen extrem herausfordernd sind. Ihr habt mein Mitgefühl.
Ganz gleich ob's gerade gilt, die Kinderbetreuung zu organisieren,
im Krankenhaus auf den Ernstfall vorzubereiten oder du alleine zuhause mit deiner Angst bist.
Eine große, virtuelle Umarmung an dich!
Zeiten wie diese verlangen Solidarität. Menschlichkeit. Unterstützung..
Du selbst entscheidest, wer du in dieser Krise sein willst.
Besonnen sein, deinen Mitmenschen helfen und Veränderung anstoßen.
Liebevoll wieder in neuen Kontakt mit deiner Familie kommen.
Dir Zeit geben für Innenschau, Ruhe und persönlichen Wandel.
Die Medien und dein Gehirn
Wenn du diese Zeit für dich nutzen willst, lade ich dich ein über deinen Medienkonsum nachzudenken.
Negative Nachrichten versetzen uns in Angst und Schrecken.
Sollte keine große Neuigkeit für dich sein, aber ist im aktuellen Fall nochmal wichtig zu verstehen.
Ein Teil von uns möchte super informiert sein und glaubt mit viel Wissen kann man bestens gegen alles gewappnet sein. Das ist auch wichtig. Die Augen zu verschließen hilft auch nicht.
Wenn wir aber den ganzen Tag nur noch Corona-News in Dauerschleife hören, bekommt unser Geist und Körper Angst.
Unser vegetatives Nervensystem aktiviert Stresshormone, unser Sympathikus springt an.
Der berühmte Fight or Flight Modus.
Und ganz gleich, für wie rational und abgeklärt wir uns halten, unser Nervensystem kann nicht unterscheiden, ob wir gerade real bedroht sind und fliehen sollten, oder alles in Ordnung ist.
Dieser Stress ist wirklich vermeidbar, daher meine Einladung an dich:
Konsumiere wenig und gewählt Corona-News
Suche dir ein Medium deines Vertrauens aus, schau einmal täglich drauf. Reicht.
Das hat nichts mit Verdrängung zu tun.
Die wichtigsten Nachrichten erreichen dich ohnehin.
Zusätzlicher vegetativer Stress kann aber das Immunsystem schwächen und das wollen wir ja gerade wirklich vermeiden.
Besonders wenn du mit Depression, Angststörungen oder anderen psychischen Herausforderungen zu tun hast, gilt diese Empfehlung sehr eindringlich.
Wenn du jetzt schon mit Angst kämpfst
Solltest du jetzt schon sehr viel Angst haben, möchte ich dir erstmal, wenn du es willst, meinen Arm virtuell um die Schulter legen.
Es ist ok, dass du Angst hast.
Wichtig ist, dass du mit dieser Angst etwas "machst".
Das erste, was ich empfehle, ist dass du die Angst da sein lässt.
Ihr erlaubst, bei dir zu sein.
Sie trägt ja eine wichtige Nachricht in sich. Zum Beispiel die Angst vorm Sterben, vor der Ohnmacht, vor sozialer Ausgrenzung.
Oder auch die Angst vor finanziellen Problemen und Existenzbedrohung.
Wichtig ist, Ängste nicht zu unterdrücken, sondern ihnen Raum zu geben.
Nimm ein paar Blätter Papier und schreibe über deine Angst. Drücke alles aus, was du empfindest. Auch deine dunkelsten Gedanken, das Worst Case Szenario.
Schreibe alles auf und lass es aus dir rausfließen. Denn dann ist es sozusagen abgespeichert und dein Gehirn verliert den Drang, es immer wieder zu durchdenken.
Denn du hast es ja schwarz auf weiß.
Ängste aufzuschreiben kann dich in diesen Tagen sehr befreien!
Wenn du weiterhin starke Ängste verspürst, such dir bitte Hilfe. Therapeut*innen und Coaches arbeiten in diesen Zeiten auch telefonisch. Spreche mit Menschen, die ausgebildet sind, dich zu begleiten.
Wenn die Welt in einen Schlaf fällt
Ein wenig fühle ich mich erinnert an einen Dornröschenschlaf, in den Teile der Welt nun fallen.
Nutze diese Zwangspause der Welt für dich. Wir haben die Chance uns jetzt zu besinnen, was wirklich wichtig ist. Wie kostbar und fragil zugleich unsere Gesundheit ist.
Natürlich können jetzt Netflix und Pizza ausgiebig gefeiert werden.
Hab ich auch gemacht ;-)
Doch wenn die Langeweile dann kommen sollte - wie wäre es mal mit ein wenig Einkehr? Die Zeit, die dir geschenkt wird, wirklich zu nutzen, um gute Bücher zu lesen, Dokumentationen zu schauen, die deinen Geist weiten. Zu meditieren. Ja, jetzt kannst du endlich damit anfangen.
In Verbindung zu bleiben mit deinen Lieben, zu telefonieren, sich Zeit zu nehmen. Die älteren Menschen um dich herum zu versorgen und zu beruhigen. Ich finde, das sind alles wunderbare Zeichen der Menschlichkeit, die wir nun erleben werden.
Ideen für Quarantäne-Quality-Time
- Dich mit deinen Lieben mehr verbinden und Quality-Time leben
- Deine Wohnung ausgiebig ausmisten und alles weggeben, was dir nicht mehr dient
- Lade dir eine Meditationsapp runter und beginne mit Achtsamkeit
- Mach deine Steuererklärung, hefte deine Unterlagen ab, bring Ordnung in deine Buchhaltung
- Beginne, eine neue Sprache zu lernen
- Topfe deine Blumen um, versorge deinen Balkon, mach' alles frühlingsready
- Buche dir einen Onlinekurs und lerne etwas Neues
- Sprich mit mir ;-) Tatsinn ist natürlich online und telefonisch für dich da
- Verbinde dich neu mit deinen Kindern, findet Wege neuer Beschäftigung
- Wenn du selbst etwas zu geben hast: Biete es an! Hänge Zettel im Haus
- Telefoniere mit lieben Freunden, die du schon lange nicht mehr gehört hast
- Male - lass deiner Kreativität mal wieder freien Lauf
- Lese endlich mal die Bücher, die schon so lange bei dir rumliegen
- Mache jeden Tag eine "Man müsste mal..." Sache in deinem Haushalt
- Frühjahrsputz soll auch viele entspannen, hab ich mir sagen lassen
- Mache zuhause mit Videos Yoga, vielleicht zum allerersten Mal
- Übe dich in Mitgefühl allen gegenüber, die unser Land nun zusammenhalten. Bedanke dich.
- Verbinde dich mit deinen Nachbarn, rückt enger zusammen, baut Gruppen und Netzwerke auf
- Fange endlich an, das Buch zu schreiben, von dem du immer sprichst
- Unterzeichne wichtige Petitionen, die deine Stimme brauchen
- Nimm lange Bäder und zieh dich in dich zurück
- Wenn du es finanziell kannst - unterstütze Dienstleistungen deiner Freunde, die gerade finanziell bedroht sind. Kaufe Gutscheine, bestelle online, spende.
Zeit für ein bedingungsloses Grundeinkommen
Wann, wenn nicht jetzt ist es Zeit, neue Wege zu denken? Kleinunternehmer*innen, Künstler*innen, Freischaffende, Coaches, Trainer*innen - wir alle leiden jetzt schon unter den aktuellen Umständen.
Aufträge brechen weg und die ersten bangen schon, wie die Miete zu zahlen ist.
Unsere Grundsicherung bricht weg.
Schon viele Jahre fordern führende Köpfe, auch der Industrie, ein bedingungsloses Grundeinkommen. Nicht zuletzt, weil die Erwerbsarbeit durch Digitalisierung sich verändern wird.
Auch Situationen wie diese würden wir ruhiger überdauern, wenn wir wüssten, dass wir abgesichert sind.
Nun wäre Momentum für solche Entscheidungen. Menschen retten. Nicht Banken.
Wenn du das genauso siehst, bitte ich dich, diese Petition zu unterzeichnen:
Wie wäre es, mit dem urteilen aufzuhören?
Wir bewerten ständig alles.
Ist das jetzt gut?
Ist das notwendig?
Ist das nicht schwachsinnig?
Ist das Panikmache?
Letztlich ist der Ursprung allen Leids die Bewertung.
Corona ist nicht gut oder schlecht. Corona ist einfach da.
Du kannst also für dich selbst entscheiden, was du draus machst.
In eigener Sache
Durch die Krise bin ich ebenfalls als Selbstständige stark betroffen.
Glücklicherweise kann ich meine Arbeit genauso gut per Telefon oder Skype/Zoom machen und Menschen begleiten.
Ich bin überzeugt davon, dass es jetzt wichtig für mich ist, andere zu begleiten.
Ihnen neue Denkwege und Handlungsalternativen zu zeigen. In ihrer Angst bei ihnen zu sein.
Wenn du das also liest und gerade Begleitung von mir wünschst - melde dich gerne.
Aufgrund der aktuellen Lage bin ich auch bereit, meine Preise deinen Möglichkeiten anzupassen. Das soll uns also nicht im Wege stehen.
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